Alfred Mävers - Künstler aus Leidenschaft

Alfred Mävers 1903 - 1982

 Der 1903 in Lehrte geborene Alfred Mävers hat ein umfangreiches malerisches Werk hinterlassen. Aufgrund seiner künstlerischen Begabung durfte er bereits 14jährig seine Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Hannover beginnen. Seine bevorzugten Motive waren Stadtansichten und Landschaften. Während der 1920er und 1930er Jahre arbeitete er aus wirtschaftlichen Gründen im elterlichen Malergeschäft in Lehrte. In dieser Zeit entstand eine große Anzahl von Schwarz-Weiß-Fotografien auf Glasnegativen - Stadtansichten von Hannover, Braunschweig und Hildesheim sowie Landschaftsansichten aus dem Harz, der Hildesheimer Börde, der Umgebung von Lehrte und von Worpswede.

 

Alfred Mävers - Freund und Nachbar

Alfred Mävers war ein Nachbar und Freund von Gunter Dörhöfer in Lehrte. Er lebte im Nebenhaus, wo sein Maleratelier unter dem Dachboden und seine Wohnung in der Ahltener Str. 33 mit mehreren Tausend Bildern gefüllt waren. Alfred war ein besessener Maler, der immer auf der Suche nach Motiven rastlos mit seinem kleinen Oktavnotizbuch seine Umgebung erwanderte. Sein Markenzeichen - ein knallrotes Halstuch - findet sich auch immer wieder an Figuren auf seinen großformatigen expressionistischen Gemälden. So lebt er fort in seinen Gemälden, die leider jetzt sehr verstreut sind. Etliche Bilder konnte Dörhöfer noch von ihm erwerben als er mit uns und neben uns wohnte, die meisten Bilder wurden nach seinem Tode von einem Neffen nach Bochum verbracht.

Gunter Dörhöfer sieht es als einen nachträglichen Freundschaftsdienst an Alfred Mävers - dem großartigen und zu Lebzeiten so bescheidenen Künstler - auf dieser Webseite an ihn zu erinnern.

Biografie

Alfred Mävers wurde am 20. September 1903 in Lehrte geboren. Früh entdeckte er seine Leidenschaft für die Malerei. Schon 1918 mit fünfzehn Jahren begann er eine künstlerische Ausbildung an der damaligen Kunstgewerbeschule in Hannover. Nach eigenen Aussagen fühlte sich der junge Mävers zu dieser Zeit beeindruckt von der Moderne. Doch galt sein besonderes Interesse noch der impressionistisch beeinflußten Freilandmalerei.

In den Jahren zwischen 1922 und 1926 nahm er mit seinen Arbeiten regelmäßig an Ausstellungen des Kunstvereins Hannover teil: So stellte er bei der 90. Großen Kunstausstellung 1922 das Bild „Blumen" aus. Bei der Herbstausstellung 1924 wurden die Werke „Motiv aus Venedig", „Italienische Landschaft", „Holländisches Motiv" und „Parkweg" gezeigt Im Jahre 1925 war er ebenfalls mit vier Werken vertreten, und bei der 94. Grossen Kunstausstellung 1926 wurden die beiden Bilder „Bosco Ire case" (Italien) und „Studie" ausgestellt. Nach eigenen Angaben stellte Mävers dann 1954 bei der 42. Herbstausstellung des Kunstvereins Hannover noch einmal aus. In späteren Jahren beschränkte sich seine Ausstellungstätigkeit auf kleinere Ausstellungen in Lehrte.

Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg zwang viele, berufliche und auch private Wünsche aufzugeben. So auch den jungen Mävers. Aufgrund seiner finanziellen Lage musste er nach eigener Aussage sein Studium abbrechen, um Geld zu verdienen. Seinen Lebensunterhalt bestritt er nun aus dem Einkommen, das er in dem Malerbetrieb seines Vaters bekam, den er in späteren Jahren dann auch übernahm. Trotz dieser Entwicklung blieb er der Kunst sein Leben lang verschrieben.Entgegen seiner anfänglichen Neigung zum Impressionismus wurde Mävers' Stil in den fünfziger Jahren immer stärker vom Expressionismus beeinflusst. Zunächst arbeitete er viel in einer Mischtechnik, z. B. auf Hartfaser. In den sechziger Jahren prägte Mävers diese Richtung noch weiter aus. Er malte jetzt in Temperatechnik auf groben Sackleinen. Seine Bilder wurden großflächiger, farbiger und seine Motive realer. Sein liebstes Motiv war die Umgebung in der er sich aufhielt. Große Auswirkungen auf seine Malerei hatten auch Mävers' Reisen nach Italien, Holland und Spanien, die er. wenn es finanziell irgendwie möglich war, immer wieder unternahm.

Bis zu seinem Tod im März 1982 hielt Alfred Mävers an der Temperatechnik in unterschiedlichster Ausprägung fest. Sein Werk umfasst nach Schätzung von Freunden und Verwandten nahezu viertausend Bilder, die sich heute größtenteils im Besitz der Familie Mävers befinden.


Diese Biographie findet sich in dem Katalog zu der Retrospektive Alfred Mävers 1903-1993, die zu seinem 90. Geburtstag in der Städtischen Galerie in Lehrte gezeigt wurde. Das Porträt zeigt ihn1980 vor der Kulisse des Sanierungsgebietes der Innenstadt und der damals ortsbeherrschenden Zuckerfabrik Lehrte.